Softwareupdate für den „Velys“
Die Vorteile des Systems, einer nur 17 Kilogramm schweren digitalen Instrumentalisierungshilfe zur Implantatsetzung mit einer montierten Säge am Gerät, einer Hochfrequenz-Kamera und einem Monitor sind die gleichen, wie beim Einsatz einer Vollprothese: Das Implantat und die Position des Implantates können mittels Sensoren am Bein direkt während der OP geplant und am Monitor angezeigt werden. Zudem wird die Weichteilspannung von Muskeln, Sehnen und Bändern rund um das Gelenk in die Planung miteinbezogen. Dadurch kann die optimale Position des Implantates für den jeweiligen Patienten individuell gewählt werden. Und die Position des Implantates bestimmt maßgeblich die Funktion und die Langlebigkeit des Gelenkes.
Weiterer Vorteil: Da direkt während der OP geplant werden kann, entfallen vorausgehende bildgebende Verfahren wie CT oder MRT.
„Das Velys-System ist das neueste digitale Assistenzsystem der Welt - die technische Erweiterung auf die Knie-Teilprothese ist ein Meilenstein, da gerade bei dieser Indikation sich in Studien gezeigt hat, dass der Einsatz einer digitalen OP-Hilfe deutliche Vorteile haben kann“, so Prim. Prof. DDr. Ortmaier, Leiter der Abteilung Orthopädie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. „Das hilft den Operateur*innen, die Planung extrem genau umzusetzen“, so Prim. Prof. DDr. Ortmaier. Extrem genau bedeutet, dass das System bis auf 0,5 Millimeter plant und ausführt.
Mitte Juli wurde nun die landesweit erste Teilprothese mit dem „Velys“ eingesetzt. Durch ein Software-Update des Systems sind auch diese Eingriffe möglich. „Das Einsetzen einer Teilprothese erfordert noch etwas mehr Fingerspitzengefühl als bei einer Vollprothese. Deshalb liegen die Vorteile beim Einsatz des digitalen Assistenzsystems klar auf der Hand“, so OA Dr. Conrad Anderl, stv. Leiter der Abteilung Orthopädie, der die erste Teilprothesen Operation mit dem „Velys“ durchgeführt hat.
Zugute kommt den Operateur*innen dabei die Erfahrung beim Einsetzen der Vollprothesen. „Dank dieser Erfahrungen können wir uns jetzt auch dem etwas komplexeren Gebiet der Teilprothetik widmen“, so OA Dr. Anderl.
Ca. 350 Operationen hat das Team der Orthopädie bisher mit dem „Velys“ durchgeführt. Insgesamt werden am Ordensklinikum Linz 600 Knie-Vollprothesen und 80 Knie-Teilprothesen pro Jahr eingesetzt, der Anteil der mit dem „Velys“ eingesetzten wird in beiden Gebieten stetig steigen.
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Karin Mühlberger
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