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Wenn aus banalen Infekten plötzlich Notfälle werden

Fieberkrampf und Pseudokrupp:

Fieberkrämpfe und Pseudokrupp zählen im Kindesalter zu den häufigsten Komplikationen bei Infektionskrankheiten. Johannes Lehner, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Wels-Grieskirchen, erklärt, worauf Eltern achten sollten, welche Sofortmaßnahmen sinnvoll sind und wann ärztliche Hilfe dringend erforderlich ist.

 

Gerade in der kalten Jahreszeit sind (Para-)Influenza-, Adeno-, Rhino-, Entero- und RS-Viren häufige Auslöser für Erkrankungen der Atemwege und Fieberzustände. „Meist verlaufen diese Infekte unkompliziert. In manchen Fällen kann es jedoch zu akuten Komplikationen kommen – zwei der häufigsten sind Fieberkrämpfe und Pseudokrupp“, erklärt Johannes Lehner, Facharzt an der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Wels-Grieskirchen.

 

Fieberkrämpfe: Wenn das unreife kindliche Gehirn auf Fieber reagiert

Ein Fieberkrampf bei Kindern ist ein Krampfanfall, der durch plötzliches, hohes Fieber ausgelöst wird. „Jeder Infekt oder jedes Ereignis, das rasch hohes Fieber verursacht, kann einen Fieberkrampf auslösen. Durch die schnelle Temperaturerhöhung wird die Krampfschwelle im Gehirn gesenkt – es kommt zu einer unkontrollierten elektrischen Entladung von Nervenzellen, ähnlich einem epileptischen Anfall“, so Lehner.

 

Was Eltern während eines Fieberkrampfes tun können

Für Eltern wirkt ein Fieberkrampf dramatisch: Das Kind verliert das Bewusstsein, die Augen rollen, der Körper wird schlaff oder zeigt rhythmische Zuckungen an Armen und Beinen. „Wichtig ist, Ruhe zu bewahren. Bringen Sie das Kind während des Anfalls in eine sichere Umgebung, um Verletzungen zu vermeiden“, erklärt der Kinderarzt. „Rufen Sie die Rettung und nehmen Sie, wenn möglich, ein Video auf. Es hilft den Ärzten, Dauer und Ausprägung des Krampfs einzuschätzen.“

 

Dr. Johannes Lehner, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinikum Wels-Grieskirchen

  Dr. Johannes Lehner, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Auch wenn der Anblick beunruhigend ist, verlaufen Fieberkrämpfe bei Kindern zwischen einem und sechs Jahren meist unkompliziert. „Ein Anfall sollte nicht länger als drei bis fünf Minuten dauern, sich nicht innerhalb von 24 Stunden wiederholen und (auch wenn es dramatischer aussieht) den ganzen Körper betreffen. Auch wiederholt auftretende unkomplizierte Fieberkrämpfe sind kein Hinweis darauf, dass das Kind später Epilepsie entwickelt.“

 

Ärztliche Abklärung notwendig

Nach einem Fieberkrampf ist eine ärztliche Untersuchung wichtig, um ernstere Ursachen wie eine Meningitis auszuschließen. „Besonders bei Säuglingen unter sechs Monaten ist Vorsicht geboten, da in diesem Alter das Risiko für bakterielle Meningitis höher ist. Einige Impfungen – etwa gegen Pneumokokken, Meningokokken oder Haemophilus influenzae – sind erst ab dem dritten Lebensmonat möglich und schützen nachweislich gegen Hirnhautentzündungen“, erläutert Lehner. „Wir sehen durchschnittlich zwei Kinder pro Woche mit Fieberkrämpfen, in der Infektsaison häufiger – oft im Zusammenhang mit Influenza. Deshalb lohnt und empfiehlt sich die jährliche Grippeimpfung für Kinder.“

 

Pseudokrupp: Nächtlicher Hustenanfall mit Atemnot

Beim sogenannten Pseudokrupp, einer viralen Entzündung des Kehlkopfs (Laryngitis acuta), kommt es typischerweise aus dem Schlaf heraus plötzlich zu bellendem Husten („Seehund-artig“) und einem pfeifenden Atemgeräusch, dem inspiratorischen Stridor. „Die oberhalb des Brustkorbs gelegenen Atemwege der erkrankten Kinder sind durch die Schleimhautschwellung verengt, was den charakteristischen Husten verursacht und das Atmen schwer macht“, beschreibt Lehner.

 

Bei Säuglingen unter drei Monaten gilt Fieber ab 38 °C als Notfall und muss unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

  Bei Säuglingen unter drei Monaten gilt Fieber ab 38 °C als Notfall und muss unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

 

Erste Hilfsmaßnahmen

Die ersten zu empfehlenden Maßnahmen sind einfach: Frischluftzufuhr und Ruhe. „Beruhigen Sie Ihr Kind und sorgen Sie rasch für Frischluftzufuhr, indem Sie das Fenster öffnen!“, erklärt der Kinderarzt. „Ebenso wie ein Fieberkrampf wirken Pseudokrupp-Anfälle auf die Beteiligten dramatisch, in der Regel sind sie aber gut behandelbar.“ Im Krankenhaus wird geprüft, ob die Lunge frei ist und wie es um die Sauerstoffsättigung steht. „Ein systemisch wirkendes Glukokortikoid (Kortison) in Form von Zäpfchen oder Saft führt zum raschen Abschwellen im Kehlkopfbereich. Die Kinder können das Klinikum meist am selben Tag wieder verlassen.“

 

Bei schwereren Verlaufsformen wird beim Pseudokrupp auch mit Adrenalin behandelt. „Dabei handelt es sich um eine Inhalation über einen Vernebler. Die Schleimhautschwellung geht zurück, was für eine rasche Linderung der Atemnot sorgt. Die Wirkung hält aber nur für einige Stunden an, weshalb eine ärztliche Überwachung notwendig ist.“

 

Im Winter treten Pseudokrupp-Fälle häufiger auf als im Sommer – teils werden am Klinikum mehrere betroffene Kinder pro Tag behandelt.

 

 

Weiterführende Informationen: Fieber und Fiebermanagement

 

Was ist Fieber?

Fieber ist eine natürliche Abwehrreaktion: Der Körper erhöht die Temperatur, sodass Krankheitserreger – besonders Bakterien – sich schlechter vermehren können. Fieber ist kein Feind, sondern ein Schutzmechanismus.

 

Wann wird Fieber gefährlich?

Fieber beansprucht den Körper stark. Solange Kinder aktiv spielen und trinken, ist Fieber auch bis über 39 °C meist unproblematisch. Problematisch wird es, wenn Kinder apathisch wirken, austrocknen und nicht trinken oder Bewusstseins- bzw. Atemstörungen auftreten. Bei Säuglingen unter drei Monaten gilt Fieber ab 38 °C bereits als Notfall. Aggressives Fiebermanagement – etwa die frühe Gabe fiebersenkender Medikamente – verhindert Fieberkrämpfe nicht. Wichtiger ist die Beobachtung des Kindes, ausreichend Flüssigkeit und nur bei Bedarf das Senken der Temperatur. Bewährte Mittel sind Ibuprofen und Paracetamol. Ergänzend können traditionelle Methoden wie körperwarmem Wadenwickel helfen.

 

Die Bezeichnung „Pseudokrupp“

Der Begriff „Krupp“ geht auf das englische Wort „croup“ zurück und bezeichnete früher eine schwere, oft lebensbedrohliche Atemwegserkrankung bei Kindern, die durch Diphtherie ausgelöst wurde. Typisch waren dicke, graue Beläge im Rachenbereich, gefürchtet ist vor allem Wirkung der Toxine, die durch die Bakterien abgesondert werden. Mit der Einführung der Diphtherie-Impfung ist diese Form des Krupp heute in unseren Breiten praktisch verschwunden. Dennoch traten bei Kindern weiterhin ähnliche Symptome wie bellender Husten, Atemnot und Heiserkeit auf, ausgelöst von viralen Infekten. Um diese harmlosere Variante vom ursprünglichen Krupp zu unterscheiden, prägten Kinderärzte den Begriff „Pseudokrupp“ – aus dem Griechischen „pseudo“ („falsch“ oder „scheinbar“).

 

Dr. Johannes Lehner persönlich

Der Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Wels-Grieskirchen versorgt Patienten im Alter von 0 bis 18 Jahre, darunter auch Frühgeborene an der Neonatologie. Der 33-jährige Oberösterreicher absolvierte sein Medizinstudium in Graz und kehrte für das klinisch-praktische Jahr und die Facharztausbildung nach Wels zurück. Neben seiner Tätigkeit als Arzt ist Lehner leidenschaftlicher Musiker und Mitglied im Musikverein Kematen am Innbach.

 

Veranstaltungstipp

Wissensforum Fokus: Infektionskrankheiten

Wann: 26. November 2025, 18:00 Uhr

Wo: Festsaal B7, 2. Stock, Klinikum Wels-Grieskirchen, Standort Wels

Wie können wir uns bestmöglich vor Grippe, RSV, COVID-19, aber auch anderen Infektionskrankheiten wie HPV oder Hepatitis schützen?

Beim „Wissensforum Fokus: Infektionskrankheiten“ geben Expertinnen und Experten aus Hygiene und Mikrobiologie, Gynäkologie, Kinder- und Jugendheilkunde sowie Hepatologie praxisnahe Einblicke in Übertragung, Krankheitsverlauf, Therapie und Prävention. Das Klinikum Wels-Grieskirchen lädt alle Interessierten ein, sich umfassend zu informieren und mit Experten ins Gespräch zu kommen.
So schützen Sie sich und Ihre Familie: Gesund durch Herbst und Winter: Mit einem bewussten Lebensstil, rechtzeitiger Impfung und einfachen Hygienemaßnahmen lassen sich viele Infektionskrankheiten vermeiden oder mildern. Das Wissen darüber, wie Viren wirken – und wie man sich schützt – ist der beste Start in eine gesunde Wintersaison.

 

 

Pressekontakt Klinikum Wels-Grieskirchen

Mag. Kerstin Pindeus, MSc, MBA, A-4600 Wels, Grieskirchner Straße 42,

Tel: +43 7242 415-93772, Mobil: +43 699 1416 3772

E-Mail: kerstin.pindeus@klinikum-wegr.at

 

 

Das Klinikum Wels-Grieskirchen – www.klinikum-wegr.at

Das größte Ordensspital Österreichs ist eine Institution der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz und der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Mit 35 medizinischen Abteilungen, 1.251 Betten und rund 4.300 Mitarbeitern leistet das Klinikum Wels-Grieskirchen umfassende medizinische Versorgung in Oberösterreich. Der Gesundheitsversorger verzeichnet rund 65.000 stationäre Entlassungen jährlich. Aufgrund seiner zahlreichen Schwerpunkte und Kompetenzzentren bündelt das Klinikum fachübergreifendes Know-how und ermöglicht interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen zum Wohle der Patienten.

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